Kann auch einfaches Schnarchen ohne Atemaussetzer gefährlich sein?

Wenn man von den Gefahren des Schnarchens spricht wird die Diskussion schnell auf das Thema obstruktive Schlafapnoe (sog. OSAS – Obstructive Sleep Apnea Syndrom) verengt. Bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe kommt es mehrfach pro Nacht zu Atemaussetzern, weil die oberen Atemwege zusammenfallen und der Atemfluss temporär blockiert wird. Die damit einhergehende Unterversorgung mit Sauerstoff kann neben Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen zu einem erhöhten Risiko von Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt führen.

Schnarchen ohne obstruktive Apnoe, d.h. ohne Blockade der Atemwege wird bislang hingegen überwiegend als harmlos und ohne Auswirkung auf die Gesundheit angesehen. Eine neue Studie aus Amerika weist hingegen darauf hin, dass auch einfaches Schnarchen das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen kann.

Die Studie kommt zu der Hypothese, dass Schnarcher ohne Schlafapnoe ein signifikant erhöhtes Risiko für eine Atherosklerose („Arterienverkalkung“) der Halsschlagader haben als Nichtschnarcher. Zudem stellte sie fest: je mehr Schnarchepisoden bei einem Patienten registriert wurden, desto höher war auch das Risiko einer Atherosklerose der Halsschlagader. Die Verkalkung betraf aber nur die Halsschlagader, nicht aber andere Arterien wie die Oberschenkelarterie. Die Forscher vermuten nunmehr, dass ev. die durch das Schnarchen ausgelösten Vibrationen im Halsbereich die Halsschlagader schädigen können.

Für einen belastbaren Nachweis dieser Hypothese wird es noch weiterer Forschung bedürfen. Doch die Untersuchung legt nahe, dass auch sog. einfaches oder primäres Schnarchen gefährliche Folgen für die Gesundheit haben kann.

Wer die Studienergebnisse nachlesen möchte, findet die Publikation hier:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/lary.23670/abstract

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Author: manager

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