Warum schnarchen Männer häufiger als Frauen? (Teil 1)

Es hält sich hartnäckig die Wahrnehmung, dass Frauen seltener schnarchen als Männer. Stimmt das? Und wenn ja, was sind die Gründe?

Sieht man sich die Statistiken zur Verbreitung von Schnarchen in der Bevölkerung an (z.B. hier), so schnarchen Frauen tatsächlich weniger häufig als Männer – allerdings nur in jungen Jahren. Im mittleren Lebensalter gleicht sich die Verbreitung von Schnarchen bei beiden Geschlechtern an und bei älteren Menschen ist Schnarchen bei Männern und Frauen nahezu gleich weit verbreitetet.

Doch woran liegt es, dass Frauen im jüngeren Alter seltener schnarchen als Männer? Dazu gibt es eine Reihe unterschiedlicher Erklärungsversuche.

Dr. Andrea Zabka von der University of Wisconsin-Madison vermutet, dass Frauen aufgrund ihres Hormonhaushaltes eine automatische Schutzreaktion gegen Sauerstoffmangel und damit mittelbar auch gegen Schnarchen besitzen (Sauerstoffmangel kann als Folge schnarchbedingter Atembeschwerden im Schlaf auftreten). Ihr zufolge führen der hohe Östrogenspiegel und damit der erhöhte Serotonin-Spiegel bei Frauen dazu, dass das Gehirn im Fall einer Sauerstoffunterversorgung sehr schnell Signale an die Zungenmuskeln sendet, sich wieder zu kontrahieren. Dies lässt die Atmung ohne Unterbrechung gleichmäßig und ruhig ausfallen. Bei Männern fehle diese prompte Reaktion und somit bleibe die schnarchbedingte Unterversorgung aufrecht. Mit den Wechseljahren der Frau sinke der weibliche Hormonspiegel und das Reaktionsverhalten von Männern und Frauen bei Schnarchen gleiche sich stark an.

Links zur Forschung von Dr. Zabka:

http://www.vetmed.wisc.edu/cbs/behan/miscfiles/behan3.htm

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2642889/

Weitere Theorien zu den Ursachen der Unterschiede im Schnarchverhalten zwischen Mann und Frau stellen wir in einem der nächsten Blogbeiträge vor.

Author: manager

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