Im letzten Post haben wir die Frage aufgeworfen, warum Männer häufiger als Frauen schnarchen (siehe hier ).
Neben der darin vorgestellten Begründung von der „schnelleren Signalverarbeitung und -übertragung der weiblichen Zungenmuskulatur“ wollen wir heute weitere Erklärungsversuche vorstellen.
Eng angelehnt an die im letzten Beitrag vorgestellte Begründung ist die Theorie, dass die weiblichen Geschlechtshormone dem Gewebe im Gaumen- und Rachenbereich mehr Elastizität verleihen als dies bei Männern der Fall ist. Die höhere Elastizität soll danach dazu führen, dass das Gewebe nachts nicht so stark erschlafft und sich deshalb der Gaumen nicht verengen kann und es so nicht zum Schnarchen kommt. Mit den Wechseljahren der Frau sinke der weibliche Hormonspiegel und die Elastizität des Gewebes lasse nach. Es komme zur Angleichung der Gewebeelastizität zwischen Mann und Frau. Als Folge steige der Anteil der weiblichen Schnarcher auf das Niveau der Männer an.
Eine weitere Theorie knüpft daran an, dass Männer statistisch gesehen mehr Alkohol konsumieren, als Frauen (33% der Männer und 9% der Frauen haben einen „problematischen Alkoholkonsum“; siehe hier ). Durch den Alkoholeinfluss erschlaffe das Gaumengewebe stärker als in nüchternem Zustand – und da es mehr männliche Schläfer unter Alkoholeinfluss gibt als weibliche, müsse die Verbreitung des Schnarchens unter Männern zwangsläufig höher sein.
Ebenfalls auf den männlichen Körper stellt eine weitere Theorie ab – genauer gesagt auf die höhere Verbreitung von Übergewicht bei Männern (75,4%) als bei Frauen (58,9%). Da Übergewicht das Schnarchen stark begünstigt scheint dieser Erklärung zufolge bereits statistisch klar, dass mehr Männer als Frauen schnarchen müssen. Hinzu tritt, dass Männer Fett vorwiegend an Hals und Bauch ansetzen und gerade Fettablagerungen im Halsbereich das Schnarchen stark begünstigen. Näheres zu diesem Erklärungsversuch findet sich hier: http://www.spektrum.de/frage/schnarchen-maenner-wirklich-mehr-als-frauen/895585
Letztlich wird auch versucht, die Unterschiede mit anatomischen Besonderheiten des männlichen Gaumen- und Rachenbereichs zu erklären. Der männliche Adamsapfel verenge den Rachenraum, den der Atemluftstrom beim Einatmen passieren muss. Das verstärkte Atemgeräusch entstehe durch die Anstrengung des Körpers, das benötigte Luftvolumen durch diesen Engpass zu pressen. Bei Frauen bestehe die Verengung nicht in dieser ausgeprägten Form.
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